Grillen

Aus Thermopedia

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Grillrost
Grillspieß
Grillrost

Grillen nennt man das Rösten von Gargut, wie zum Beispiel Fleisch, über offenem Feuer. Das Gargut wird durch die Wärmestrahlung (der Thermograf nennt sie auch Infrarotstrahlung)von innen gegart und an der Oberfläche geröstet. Fleisch, Fisch oder Gemüse werden mit Hilfe eines feuerfesten Spießes oder Grillrostes direkt über, an oder neben eine Wärmequelle gehalten oder aufgesetzt. Grillen ist eine der ältesten Garmethoden.

Schon in der Steinzeit grillten die Menschen Fleisch über offenem Feuer. Allerdings war es wahrscheinlich nicht mit dem Grillen heute zu vergleichen sondern ein Notwendigkeit Tiere einfacher verzehren zu können. Wissenschaftler fanden heraus, dass die man heiße Steine nutzte, um die Beute zu grillen. Heute wird gegrillt, weil es Spaß macht, das Essen mit der Familie und Freunden und im Freien zuzubereiten. Grillen ist eine Form des interaktiven Kochens. Es bezieht alle mit ein und ist sehr gesellig; dadurch kommen auch so manche Kochmuffel in Fahrt. Grillen gehört zur den Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen und wird in Deutschland schon viel länger praktiziert als manche glauben. So wird in Thüringen, die Thüringer Bratwurst —ein in Deutschland sehr beliebtes Würstchen, bereits seit mehreren hundert Jahren gegrillt. Es heißt sogar, dass das Grillen der Thüringer Bratwurst der thüringische Stadt Stadtilm, vor der Eroberung durch den Kurfürst von Sachsen bewahrt hat. Der beim Grillen entstehende Geruch eigen ist bereits von weitem wahrzunehmen und ist unwahrscheinlich appetitanregend.

Die moderne Grillkultur stammt jedoch aus den Vereinigten Staaten. Die Herkunft des amerikanischen Namens Barbecue, ist ziemlich umstritten. In einem Universitäts-Magazin (Tar Heel)aus North Carolina wird erklärt, dass das Wort Barbecue sich aus mehrere Wörtern zusammensetzt, die aus einer Werbung der dem 19 Jahrhundert stammen. Die Werbung bezog sich auf einen Wirtshaus der für seine Bar, Bier, Billard und geröstetes Schweinefleisch geworben hat. Barbecue sei dann irgendwann aus den Wörtern „Bar-Beer und Cue(Billardqueue) verschmolzen. Wahrscheinlicher ist aber, dass „Barbecue“ von dem indianischen Wort "barbacoa" stammt. Das Barbecue soll sich zunächst in den Südstaaten ausgebreitet haben, die Einwanderer, reisten in Kolonien durch den Süden der USA auf der Suche nach Gold und fruchtbarem Land. Dabei hatten sie auch Schweine, die sie aussetzten um sie später wieder zum Essen einzufangen. So wurden diese verwilderten Schweine zur Hauptfleischquelle der „Einwanderer“. Fast alles vom ihnen wurde gegessen und weil sie zäher die normale Hausschweine waren, wurde das Grillen als die geeignetste Methode entdeckt um sie zuzubereiten. Durch das lange langsame Grillen wurde selbst die Schwarte genießbar. Da nicht alle Schweine besaßen oder Schweine nicht täglich eingefangen wurden, wurde das Schlachten eines Schweines zu einem Fest an dem alle Mitglieder eine Kolonie teilnehmen durften. So entwickelte sich Grillen zu einem geselligen Anlass. Von dort aus verbreitete sich die Tradition das Barbecue in den ganzen USA, wobei die Methoden und Rezepte teilweise von Staat zu Staat variierten. Besonders das Barbecue „nach Südstaaten Art“ ist immer noch etwas besonders. Im Allgemeinen ist das Barbecue die traditionsreichste amerikanische Art jegliche Festivität im Sommer zu begehen und so patriotisch wie die meisten Amerikanern sind, wird heute noch jedes Jahr der 4.Juli mit Flaggenschwenken und Barbecue gefeiert.

Höchst wahrscheinlich kam das amerikanische Barbecue durch deutsche Urlauber nach Deutschland. Mit den Jahren wurde das Grillen auch bei unser immer beliebter und heute unterteilen moderne Deutsche das Jahr in Grillsaison und Thermografiesaison.

von Wendy Kuchta

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